15. Juni 2013

Mit Kinderaugen sehen

Für ein paar Monate in die Nachbarwohung ziehen, weil unsere renoviert wird.
So einfach ist das für mich.
Für die Kinder ist es ein Abenteuer.

Unsere Wohnung ist für sie der Heimatplanet, unser Zimmer ihr kleines Wunderland.
Das Bett wird nachts zum Schiff oder gar Flugzeug.
Da wird die Decke über den Kopf gezogen und alle Kuscheltiere müssen unter die Decke, weil es draußen auf dem offenen Meer stürmisch ist.
Da wird sich eingekuschelt und entspannt, denn das Bettschiff kann nicht kentern, es ist der einzige sichere Ort auf dem Meer.
Da muss man nur ganz still liegen bleiben, denn das Schiff legt erst am Morgen wieder an und erst dann darf man es verlassen.

Das vorübergehende Zimmer in der anderen Wohnung ist kleiner.
Es ist eine kleine Insel im Meer, an der unser Schiff angelegt hat, als es auf See den Kurs verloren hat.
Hier müssen wir bleiben, bis das Meer sich beruhigt hat, denn erst dann kann ein Schiff uns zurückbringen.
Solange machen wir das Beste draus und machen es uns so schön wie möglich.
Es ist wie Urlaub. Ungeplanter, aber willkommener Urlaub auf einer hübschen kleinen Insel.

Die Fantasie der Kinder ist grenzenlos.
Ich sehe es als Privileg, sie auch als "Erwachsene" so nah zu erleben und manchmal durch meine eigenen Augen sehen zu können.

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